19. Jänner 2023
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Responsible Investing
Inhärente Herausforderungen bei ESG-Analysen in Schwellenländer
Das heutige Finanzmarktumfeld stellt Anleger vor enorme Herausforderungen, da die Märkte von allen Seiten unter Druck stehen: von der hartnäckig hohen Inflation und den immer noch einschneidenden Auswirkungen der Corona-Pandemie über den Krieg in Osteuropa bis hin zum globalen Klimawandel. Vor diesem Hintergrund suchen immer mehr Investoren nach Möglichkeiten, finanzielle Renditen mit einer positiven Wirkung zu verbinden, indem sie in ihren Portfolios Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG-Faktoren) berücksichtigen.
Im EM-Staatsanleihen-Kontext legt Nuveen den Fokus auf Beiträge zu nachhaltigen Entwicklungszielen in Bezug auf Wirtschaft, Umwelt und menschliche Entwicklung, die unserer Ansicht nach stark mit materiellen ESG-Faktoren korreliert sind. Die Umsetzung einer ESG-Strategie für EM-Anlagen ist jedoch kein leichtes Unterfangen. Untersuchungen zeigen, dass bestehende externe ESG-Rahmenwerke die unterschiedlichen Ausgangspunkte der Länder im wirtschaftlichen Entwicklungsprozess in der Regel zu wenig berücksichtigen. Das führt zu inhärenten Verzerrungen aufgrund unterschiedlicher Wohlstandsniveaus.1 Die große Vielfalt der Emerging Markets erfordert einen sehr differenzierten Ansatz, um die ESG-Performance – und das Potenzial – der einzelnen Länder zu bewerten.
Auf der Grundlage unserer jahrzehntelangen Erfahrung als Investor an den Anleihemärkten der Schwellenländer und Vorreiter des verantwortungsvollen Investierens im Fixed-Income-Bereich haben wir ein eigenes ESG-Bewertungsmodell für Schwellenländeranleihen entwickelt, das die Defizite externer Ansätze adressiert. Unser Rahmenwerk berücksichtigt den wirtschaftlichen Entwicklungsstand der einzelnen Länder, wobei der Governance-Aspekt der Eckpfeiler jeder Bewertung bleibt. Darüber hinaus adressieren wir sowohl Umweltrisiken als auch ihre gesellschaftlichen Auswirkungen, da ein entschlossenes Handeln in Bezug auf den Klimawandel in diesen Bereichen zu Zielkonflikten führen kann.
Die meisten externen ESG-Rahmenwerke wurden in erster Linie für Industrieländeraktien entwickelt. Daher sind sie ungeeignet, um die Besonderheiten der Schwellenländer zu berücksichtigen. Die Komplexität staatlicher Emittenten macht die ESG-Bewertung zu einer noch größeren Herausforderung.1
Aufgrund ihrer stärkeren Ausrichtung auf wohlhabendere Länder führt die Orientierung an bestehenden externen ESG-Rahmenwerken dazu, dass Kapital in Länder gelenkt wird, die dieses weniger dringend benötigen. Nuveen will einen Beitrag dazu leisten, diese Verteilungsungerechtigkeit zu korrigieren.